Die Welt ist eine Schüssel: Astronomie
Mayna (die mevaische Bezeichnung für die Welt, bedeutet soviel wie „Grund“, „fester Boden“) ist ein riesiger Felsbrocken in Form einer flachen Schüssel, der leicht schräg um eine Sonne kreist. Das Leben hat sich auf der konkaven Innenseite der Welt entwickelt, über die sich wie ein Deckel eine Atmosphäre spannt, die an der Randseite dünner ist als in der Mitte. Die Materie der Welt hat eine überaus hohe Dichte, so dass trotz der teilweise recht geringen Masse eine Anziehungskraft herrscht, die der Erde ähnlich ist. Zum Rand hin wird sie allerdings geringer, was zusammen mit der höheren Temperatur, die dort dank der größeren Sonnennähe der sich mit der Kante zur Sonne drehenden Welt herrscht, zu großwüchsigeren Pflanzen und Tieren führt als in der kühleren Tiefe in der Mitte der Schüssel.
Am tiefsten Punkt der Schüssel befindet sich der Orientierungspunkt, quasi „Norden“. Man kennt auf Mayna den Kompass, der sich nach der Mitte ausrichtet. Entsprechend heißen die Himmelsrichtungen hier: Mitte, Rand, linker Kreis, rechter Kreis. Die letzteren Himmelsrichtungen sind in der exakten Mitte natürlich schwer zu bestimmen – aber das ist auf der Erde am Nordpol ja auch nicht anders.
Tag und Nacht entstehen auf Mayna durch den Schlagschatten, den der Schüsselrand auf die Schüssel wirft. Die Welt dreht sich wie die Erde einmal am Tag um sich selbst und einmal im Jahr (das sind hier 431 Tage) um die Sonne. Durch ihre elliptische Laufbahn entstehen dabei die Jahreszeiten.
Mayna besitzt zwei Monde. Der kleinere, gelbliche Mond, der in Mevongad Nelvi genannt wird (= „gelb“) läuft auf einer leicht geneigten Bahn über und unter der Welt entlang, der größere, silbrig-grau gefärbte Vanath (= „Silber“) umkreist die Schüssel um den Rand herum. Ein Monat wäre bei beiden Monden viel länger als bei uns, er wird aber kaum zur Jahreseinteilung genutzt. Dafür kann man sich sehr gut nach ihnen orientieren – Vanath steht immer am Rand, und aus der Stellung von Nelvi und Vanath zueinander lässt sich auch die Rechter- und Linker-Kreis-Richtung bestimmen.
Weltkarte
(Anmerkungen:
- Die Namen der Meere sind hier auf Deutsch wiedergegeben, weil es sich um die Namen handelt, die die meisten Weltbewohner kennen – aus welcher Kultur und Sprache sie stammen, weiß ich noch nicht.
- Ob dieser Maßstab so stimmt, bin ich mir sehr unsicher, ich habe so gar kein Gefühl für Maße …)
Geologie und Geographie – eine Einführung
Auf Mayna gibt es keine Plattentektonik. Trockenes Land ist nichts weiter als der Untergrund, der an diesen Stellen höher ist als das Wasser, das dank der Anziehungskraft nicht in der Mitte zusammenfließt, sondern der konkaven Form der Welt folgend bis fast zum Rand reicht. Am äußersten Weltenrand ist kein Wasser mehr, weil dort die Masse zu gering wird, um es zu halten. Aber darüber weiß keiner der Weltbewohner Genaueres, man vermutet es nur, weil das Wasser immer flacher wird. Ganz bis zum Rand kann kein Lebewesen kommen, weil dort die Atmosphäre zu dünn wird und damit der Sauerstoff ausgeht.
Auch Gebirge erklären sich nicht durch Faltungen oder Vulkanismus, sondern daraus, dass an diesen Stellen der Untergrund offen zutage tritt, während er anderswo von Humus etc. bedeckt ist.
Die Welt besteht aus drei großen Kontinenten: Luon, Ezini und Settama.
Settama unterscheidet sich stark von den beiden anderen Landmassen, indem seine Randseite tatsächlich am Rand der Welt liegt. Faktisch gesehen gehört somit durch den mit dem Kontinent verbundenen Rand weitaus mehr Land zu Settama als bekannt ist.
Auch ohne das können die Staaten, die randseitig liegen, ihre Herrschaftsgebiete nie genau ausmessen, weil sie theoretisch bis zum Rand reichen, den die Bewohner aber nicht betreten können.
Settama ist durch die Mauer- und die Netzsee zweigeteilt in Settama-linker Kreis und Settama-rechter Kreis. Der Landweg zwischen beiden Teilen ist möglich, wird allerdings nur noch selten genutzt. Im schmalen Landgürtel zwischen Rand und Mauersee, der sich zusätzlich durch bergiges Gelände auszeichnet, konnten sich nur so lange Handelswege erhalten, wie die Schifffahrt noch nicht weit genug entwickelt war, um die Netzsee zu überqueren.
Die Meere verflachen wie bereits erwähnt zum Rand hin, was dessen Erforschung zusätzlich zur dünner werdenden Atmosphäre erschwert.
Die Klimaregionen fächern sich zwischen der kalten Mitte und dem warmen Rand auf. Nur in der Mitte friert das Meer im Winter stellenweise zu, und entsprechend finden sich nur in der Mittenspitze von Luon Tundraregionen mit Permafrostboden.
Die randwärtigen Gegenden von Settama dagegen bilden die einzigen Regionen mit überwiegend warmem Klima aus. Durch die geringe Anziehungskraft und die Sonnennähe wächst dort die Vegetation sehr hoch, je nach Feuchtigkeitsangebot als Dschungel oder aber als gigantische Wüstenpflanzen.
In den übrigen Regionen der Welt herrscht ein gemäßigtes Klima mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Jahreszeiten.