Alte Liebe rostet nicht … aber was macht man mit dem Kram?

Lange Überschrift, wahrscheinlich eher kurzer Beitrag. 😉

Ich habe wegen meiner Märchenplotterei an eine Geschichte denken müssen, die es schon sehr, sehr, seeeehr lange gibt. Laut meinen Aufzeichnungen habe ich sie am 25. April 1995 begonnen, damals noch handschriftlich, weitergeschrieben dann irgendwann auf unserem ersten Rechner (einem Apple PowerBook), ausgedruckt und irgendwann viel später mal abgetippt (denn die Daten von Apple-Rechnern damals ließen sich nicht auf Windows übertragen) und dabei etwas überarbeitet.

Heute habe ich da mal reingelesen, mich teilweise köstlich amüsiert, teilweise auch ein bisschen gecringet, um es mal neudeutsch auszudrücken, und mal eben den Schluss geschrieben, der noch fehlte. Und jetzt weiß ich nicht, was ich damit anstelle. Ich mag die Geschichte von dem Dudelsackpfeifer und seinem Kumpel, die durch den Dunkelwald auf die andere Seite wandern und dabei allerlei schrägen Figuren begegnen – es ist im Grunde eine Art Märchenparodie, aber auch wieder nicht … ich habe damals einfach alles reingepackt, was mir einfiel und was ich lustig fand: Flatterelfen, eine Art Drache, Räuber, Zwerge, ein Weiser Alter Mann ™, ein Waldschrat, eine Herzogstochter und ihr Freier, bei der Überarbeitung dann noch drei Werwölfe … Es gibt keinen Plot, nur viel Spaß. Und wie gesagt, teilweise finde ich das, wenn ich das jetzt lese, so lustig, dass ich laut kichern muss. Aber stilistisch ist es natürlich nicht auf dem Niveau, auf dem ich heute schreibe (natürlich nicht, wäre ja schlimm, wenn ich mich in 28 Jahren nicht weiterentwickelt hätte!).

Und einerseits finde ich es eigentlich zu schade, um es bloß auf der Festplatte (und unüberarbeitet in dem alten Tintenstrahler-Ausdruck) rumliegen zu lassen. Aber überarbeiten bzw. teilweise neu schreiben will ich es nicht, weil es gerade dadurch seinen Charme für mich hat, dass es eben Teil meiner Schreibgeschichte ist.

Darum überlege ich gerade, ob ich mich traue, das so, wie es ist, hier irgendwo hochzuladen, damit Leute es lesen und die Augenbrauen hochziehen – oder eben vielleicht auch ein bisschen kichern können.

Ich debattiere noch mit mir.

Das Werk heißt übrigens: „Dudelsack und Vogelfedern“ und hat 24.000 Wörter.

Ich weiß nicht. Soll ich – soll ich nicht – soll ich – soll ich nicht …

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Konstanze

    Ich fürchte, das ist eine Entscheidung, die nur du treffen kannst. Ich fände eine „ich habe damals einfach alles reingepackt, was mir einfiel und was ich lustig fand“-Geschichte vermutlich unterhaltsam zu lesen, kann aber verstehen, wenn du das Gefühl hast, dass du ein älteres Werk nicht öffentlich machen magst, weil es eben nicht das ist, was du heute schreiben würdest.

    1. Birthe

      Ich glaube, wenn es nur eine Kurzgeschichte wäre, wäre ich auch weniger zögerlich – aber will echt jemand 24k planlose Schreiberei meines Teenie-Ichs lesen? Andererseits – wer es dann nach der ersten Seite doof findet, kann es ja auch einfach nicht weiterlesen, ich will es ja nicht verkaufen, von daher macht das ja nix.

  2. Neyasha

    Ich würde ja fast sagen: Augen zu und durch! Ich glaube, dass viele an solchen Geschichten Spaß haben.

    1. Birthe

      Es ist halt mehr so ein „Hihi, guck mal, ich kann Geschichten schreiben“-Machwerk einer 15jährigen – heutzutage würde man das wahrscheinlich auf Whattpad hochladen oder so. Handwerklich halt echt noch sehr ausbaufähig.
      Naja, andererseits – wenn man es mit einem entsprechenden Disclaimer ganz klar macht, was das ist, macht das ja auch eigentlich nix (ganz abgesehen davon, dass sich ja eh kaum jemand hierher verirrt und es am Ende lesen wird) … Ich glaube, ich mache es. Muss nur mal gucken, in welcher Form. 🙂

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