Märchenfieber

Ich habe gerade meine Gesamtausgabe von den „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm komplett von vorne bis hinten durchgelesen. Naja, fast komplett, die frommen „Kinderlegenden“, die ich schon als Kind blöd fand, habe ich auch diesmal wieder ausgelassen. Und ein paar von den gar zu sehr dialektalen Märchen in Plattdeutsch (oder sowas), weil das doch sehr anstrengend zu lesen ist. Ich habe eine schöne Insel-Taschenbuch-Ausgabe mit den Zeichnungen von Otto Ubbelohde, welchselbige ich jetzt als Erwachsene noch deutlich mehr schätzen konnte als als Kind, und hatte die meiste Zeit viel Spaß – aber auch viel Kopfschütteln und „Irgs“-Momente. Grimms Märchen sind größtenteils doch sehr, sehr düster und irgendwie nix für kleine Kinder … 😉 Wobei ich sie schon vor der Schule gelesen habe, auch in dieser Ausgabe übrigens, und man da halt auch feststellen muss, dass Kinder viele Dinge schlicht anders wahrnehmen – bzw. auch teilweise einfach nicht wahrnehmen. Die grausamen Bestrafungen und sowas habe ich als Kind einfach überlesen bzw. mir vermutlich auch nicht so vorstellen können. Jetzt liest man einfach anders.

Warum ich drei Bände Märchen am Stück gelesen habe? Weil das ein Casting war! 😀

Ich will nämlich im November endlich mal wieder richtig oldschool NaNoWriMo machen und einen neuen Roman anfangen – und zwar einen, der weder viel Recherche braucht noch viel Plotten und Überlegen vorher, und darum werde ich eine Idee verwirklichen, die ich nun auch schon wieder eine kleine Weile mit mir herumtrage: „Der siebte Rabe“. Es wird ein Zusammenwürfeln von verschiedenen Märchen werden, in dem Nebenfiguren und Antagonisten, vielleicht auch eine Hauptfigur, deren Happy End ich nur auf den ersten Blick happy finde, endlich ihr eigenes „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ kriegen. Und zwar indem sie sich zusammentun und gemeinsam Lösungen finden und Freunde werden und Abenteuer erleben.

Ich freu mich schon sehr darauf. Vielleicht sogar vor allem deshalb, weil es überhaupt kein Ziel hat. Das wird wahrscheinlich nicht veröffentlicht, und wenn, dann mit noch weniger Aufwand wieder im Selfpublishing, aber erst mal ist das einzige Ziel, dass ich einfach nur Spaß beim Schreiben habe.

Vielleicht werde ich im November hier auch immer mal Schnipsel posten. Mal sehen. Ist ja noch eine Weile hin. 🙂

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Konstanze

    Ich mag Geschichten, die Märchen(elemente) neu erzählen und dafür sorgen, dass die vertrauten Figuren mehr Charakter bekommen! Ich hoffe, du hast dann viel Spaß dabei all deine Pläne umzusetzen und deine Recherche in deine Geschichte einfließen zu lassen. 🙂

    1. Birthe

      Weiß ich da etwa schon, wem ich das dann zum Probelesen aufdrücken kann, wenn es irgendwann fertig sein sollte? 😉
      Danke, im Moment habe ich schon im Kopfkino wahnsinnig viel Spaß, das wird alles so herrlich dramatisch und mit Verwandlungen und Magie und so – das hab ich ja sonst in meinen Geschichten noch nie so gehabt …

  2. Neyasha

    Wow, das muss ja ein ziemlicher Märchen-Overkill gewesen sein. *g* Ich hoffe, dass du viel Spaß mit deinem Nano-Projekt hast!

    1. Birthe

      Tatsächlich, war es – vor allem, als ich dann irgendwann eigentlich schon etwas übersättigt war und trotzdem weitergelesen habe, weil ich doch alle durchkriegen „musste“ … *seufz* Mir selber völlig bescheuerten und unnötigen Druck machen kann ich …
      Aber das hat dem Spaß am Projekt zum Glück nicht geschadet. 🙂

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