Reitgasse 2

Es wird längst Zeit – ich weiß gar nicht, warum ich das nicht schon längst gemacht habe, die Bilder habe ich schon seit Jahren auf meiner Festplatte, die hatte ich schon als Schreibrecherche gemacht. Wozu wohnt man schließlich vor Ort?

Wofür es Zeit wird? Dass ich endlich mal Fotos der Originalschauplätze von Alma Mater herzeige, für alle, die den Roman gelesen haben, aber nicht selbst nach Marburg kommen können. Ich werde also immer mal wieder ein paar Bilder hier posten.

Heute fangen wir mit einem der hauptsächlichen Handlungsorte an: dem Haus in der Reitgasse, das ich als Standort der Druckerei Kaspar Chemlins angenommen habe. Es ist ein Wohnhaus, ich war nie drin – ich muss gestehen, dass ich zu feige war, irgendwo zu klingeln und zu fragen, ob ich mal ins Treppenhaus kommen darf … Ich dachte mir dann aber auch, dass sehr wahrscheinlich seit dem 17. Jahrhundert sowieso sehr viel geändert wurde, Wände eingezogen und abgerissen, Treppen verändert und so weiter, von daher habe ich mir in dem Bereich einfach die dichterische Freiheit genommen, das Haus so einzuteilen und einzurichten, wie ich es für den Roman passend fand. 😉

Blick auf ein Fachwerkhaus, das an einer recht steil ansteigenden, schmalen, gepflasterten Straße steht. Seine Fassade ist leicht dreieckig nach außen vorgewölbt, das Fachwerk ist schwarz gestrichen, die Fenster rot. Es hat drei Geschosse mit jeweils zwei Doppelfenstern und ein ausgebautes Dachgeschoss.
Das Haus mit seiner charakteristischen Fassade von der Straßenseite aus gesehen.
Man sieht das Haus noch einmal, rechts davon auf der anderen Seite der Gasse erhebt sich ein Gebäude aus Sandstein. Man sieht einen Eingang, neben dem ein Schaukasten hängt, und darüber ein großes Spitzbogenfenster mit gotischem Maßwerk.
Rechts sieht man ein Stück der Universitätskirche, an die sich damals das Dominikanerkloster anschloss, heute die sogenannte „Alte Universität, die allerdings nicht so alt ist, sondern das mittelalterliche Kloster 1873-79 und 1887-91 ersetzte. Man sieht etwas davon auf dem Cover des Romans – es sind sehr schöne neugotische Gebäude, die heute fast schon sinnbildlich für die Universität, besonders aber für den Fachbereich Evangelische Theologie, der hier untergebracht ist, von daher passt es trotzdem wunderbar zum Roman.
Zwei Bogenfenster. Das linke hat unten einen geschlossenen Teil, der direkt auf dem Sandsteinsockel des Hauses aufliegt.
Zuletzt ein Blick auf zwei Fenster an der Seite des Gebäudes. Das Linke scheint nach dem Mauerwerk darunter zu urteilen zumindest irgendwann einmal eine Tür gewesen zu sein, das andere sieht, wie ich finde, sehr nach einem Verkaufsfenster aus, bei dem man den unteren Teil des Fensterladens nach vorn klappen konnte, um Waren darauf auszulegen. Deshalb habe ich hier die offizielle Verkaufsseite der Druckerei vermutet, während die Eingangstür zum Wohnhaus selbst auch heute noch auf der Rückseite liegt.

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