Emily Winfield Martin: Snow & Rose

„Snow and Rose didn’t know they were living in a fairy tale – people never do.“

Ich schiebe die Rezension dieses wundervollen Buches schon eine Weile vor mir her, weil ich nicht recht weiß, wie ich ihm gerecht werden soll … Aber ich versuche es jetzt einfach mal.

Es ist eine Märchenadaption von „Schneeweißchen und Rosenrot“, und ich habe sie durch die Empfehlung einer Youtuberin entdeckt, deren Videos ich sehr gerne mag (The Cottage Fairy) – tatsächlich glaube ich noch vor meiner eigenen Märchen-Phase wegen des „Siebten Raben“.

Das Buch "Snow & Rose" liegt auf einem Eichenholzmöbel neben einer Pflanze mit langen, trocken wirkenden Ausläufern, an deren Ende ein paar grüne Blätter sitzen.
Ich fand, mein verzweifeltes Flammendes Käthchen passt hier gut … ich muss mich wirklich um die arme Pflanze kümmern! 😳

Mehr will ich zur Handlung eigentlich gar nicht sagen, sondern nur, was mir daran so besonders gut gefallen hat.

Snow und Rose sind hier keine jungen Frauen, sondern definitiv noch Kinder, 10 und 12, und es geht entsprechend nicht um Prinzen und Romantik und so – dafür umso mehr um Freundschaft, Geschwisterliebe und Familienzusammenhalt. Und das allein war einfach großartig.

Die Art, wie hier das Märchen aufgegriffen und abgewandelt wurde, fand ich auch ganz wunderbar und stimmig, die Magie des Waldes ist so greifbar und gleichzeitig beängstigend und herrlich beschrieben, dass ich mit verzaubert war.

Die Figuren sind sehr lebendig, gerade die unterschiedlichen Charakterzüge der beiden Schwestern werden von Anfang an deutlich.

Der Schreibstil gefällt mir insgesamt einfach auch sehr gut, poetisch, aber nicht kitschig, und die meiste Zeit einfach sehr „down to earth“ und realistisch.

Dazu kommen noch die wunderschönen Illustrationen, die das Buch zu einem Gesamtkunstwerk machen und dazu verleiten, dass man es immer wieder in die Hand nehmen und die Bilder anschauen möchte …

Echt. Absolute Empfehlung. Ich kriege ein glückliches Lächeln ins Gesicht, wenn ich das Buch sehe oder daran denke. 🙂

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Konstanze

    Wie schön zu lesen, dass dir das Buch gefallen hat! Bei mir steckt der Titel noch auf der Merkliste. Ich bin gerade eigentlich in einer Phase, in der ich zwar märchenhafte Geschichten, aber nicht so sehr Märchen-Neuerzählungen mag. Aber ich mochte diesen Satz („But that was before their father disappeared into the woods and their mother disappeared into sorrow.“) aus dem Klappentext so sehr, dass ich das Buch trotzdem auf die Merkliste setzen musste. Da rückt es nach deinem Eindruck dann doch gleich mal etwas höher!

    1. Birthe

      Oh ja, der Satz ist mir auch sofort aufgefallen. Und ich kann sagen, dass der Stil im Roman genau so ist. Das meinte ich mit „poetisch, aber nicht kitschig“ – einfach auch sehr präzise und treffend formuliert.

  2. Neyasha

    Hm, das muss ich wohl auch mal auf meine Liste setzen. Märchenadaptionen sind ja immer so eine Sache, aber wenn sie nicht in die Romantasy-Richtung gehen, funktionieren sie für mich meistens deutlich besser.

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