Weltenheimweh

Genau so fühlt sich das an, was ich gerade vermehrt fühle. Ich habe Heimweh nach Noila, danach, in meiner Welt zu versinken und neue Dinge zu entdecken, ohne irgendeinen Nutzen oder einen Sinn in einer Geschichte oder so. Ich vermisse das sehr – und ich frage mich, ob es sich wiederholen lässt.

Banner: Eine fliegende Gans vor grünlichem Hintergrund. Daneben steht: Noila, wobei ein Teil des N auch für den erfundenen Buchstaben N in Nasdewíntal steht, sowie: Wo der Nordwind weht ... eine Fantasy-Welt.

Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich nicht nur deshalb nicht mehr fröhlich und ziellos weltenbastle, weil ich älter geworden bin und es einfach nicht mehr zu der Birthe passt, die ich inzwischen bin – oder ob das auch etwas ist, was ich verloren habe, weil ich zu viel vor Youtube oder dem Fernseher hänge, oder aber zu viel versuche, mein Leben „sinnvoll zu gestalten“, sprich: zu sehr erwachsen zu werden, und was man entsprechend sich auch wieder angewöhnen kann …

Beides könnte sein. Ich weiß es wirklich nicht.

Aber letztlich gibt es dann ja nur eine Möglichkeit, das herauszufinden: Indem ich es versuche, wieder mehr zu betreiben. Mich einfach mal hinsetze und Weltentexte schreibe, zeichne, Karten entwerfe etc. Wenn ich dabei merke, dass es wirklich nicht mehr passt, dann ist es wohl einfach so, dass es ein Lebensabschnitt war, der jetzt vorbei ist. Dann kann ich gern und mit Dankbarkeit daran zurückdenken, mich an dem freuen, was daraus entstanden ist (die Welt ist ja nicht ad acta gelegt, schließlich bin ich gerade dabei, zwei Romane zu veröffentlichen, die dort spielen) und nur noch insoweit daran werkeln, als es in womöglich zukünftigen Geschichten eine Rolle spielt. Oder aber ich entdecke die Freude am Weltenbasteln wieder und habe immer wieder schöne Zeiten abseits von Youtube und Co., in denen ich kreativ bin, ohne dass etwas „dabei herauskommt“.

Mal sehen. Ich denke, ich werde den Versuch mal starten in der nächsten Zeit.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Konstanze

    Ich drücke dir fest die Daumen, dass du wieder Lust und Ruhe zum Weltenbasteln findest.

    Ich bin vor kurzem – lustigerweise bei Youtube – über Neil Gaimans Schreibroutine gestolpert und er nimmt sich jeden Tag einige Stunden, die er mit Schreiben ODER mit Nichtstun verbringt. Ich fand es spannend, dass er sich als Alternative zum Schreiben „nur“ Nichtstun erlaubt, und denke, dass es das ist, was uns als Gesellschaft durch den schnellen Griff zum Internet etwas verloren gegangen ist. Dabei war „Nichtstun“ oder „Langeweile“ früher doch oft ein Startpunkt für wirklich spannende Projekte oder Ideen …

    1. Birthe

      Ui, das ist eine spannende Idee – je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr Sinn ergibt das. Und es ist ja auch echt so – ich kriege schon zu viel, wenn ich ohne Smartphone oder Buch oder Fernseher essen will. Irgendwas holt man sich dann immer schnell.
      Und die besten Ideen oder auch Erkenntnisse über mich selbst kriege ich ja nicht umsonst entweder beim Abwaschen oder in der Badewanne oder beim Zähneputzen … da hat man halt EIN mal endlich keinen Input von außen …
      Hm.
      Das lohnt wirklich, darüber nachzudenken, wie man das ändern könnte … und das Video über Neil Gaimans Schreibroutine (der Mann ist ja sowieso sehr cool!) muss ich mal googeln. Beim Essen oder so … 😉

      1. Konstanze

        Ja, ich fand das auch sehr stimmig. Gerade wenn jemand sich intensiv mit einem Projekt beschäftigen will, ist es nicht gerade hilfreich, wenn das Internet ein Kaninchenloch nach dem anderen präsentiert, in dem man sich verlieren kann. 😉

        Leider war es kein Video von ihm, sondern von einer Youtuberin, die seine Schreibroutine ausprobieren wollte und deshalb verschiedene Interviews u.ä. Quellen herbeigenommen hat, um mehr darüber zu erfahren. ( https://www.youtube.com/watch?v=9ppbR7PGhVo )

          1. Konstanze

            Ah, ja, das sind _ soweit ich das sagen kann – auch die Informationen/Quellen, die die Youtuberin in ihrem Video hatte.

  2. Neyasha

    Ich bin sehr gespannt, was du für dich herausfindest und ob das Weltenbasteln weiterhin für dich passt. Ich bin mir ja bei mir auch nicht sicher, weshalb ich (abgesehen von kurzen Phasen des Kartenzeichnens) in den letzten Jahren kaum weltengebastelt habe und habe für mich selbst noch eine weitere Vermutungen: Da ich in letzten Jahren auch nicht geschrieben habe, fehlt mir der „Grund“ fürs Basteln. Früher hatte ich einen solchen auch in Phasen des Nichtschreibens, da ich ja meine Welt im WB-Forum präsentieren wollte, aber da das für mich inzwischen auch weggefallen ist, habe ich keinen rechten Ansporn (schade, dass ein „es macht Spaß“ anscheinend kein ausreichender Ansporn für mich ist).

    Was Konstanze von Neil Gaimans Schreibroutine schreibt, finde ich auch interessant. Gerade vor kurzem habe ich einen Artikel darüber gelesen, wie wichtig Langeweile oder Leerlaufphasen für Kreativität sind. Insofern ist es wohl wirklich problematisch, dass man sich so einfach zu jeder Zeit vom Internet berieseln lassen kann.

    1. Birthe

      Oh, da sagst du auch was Wahres – der Zuspruch der Community war schon immer ein echter Antrieb. Und dass das Bloggen gegen die Leseflaute hilft, liegt ja auch daran, dass man eben mit anderen interagiert und die auf Rezensionen oder sonstige Beiträge reagieren.
      Vielleicht sollten wir uns gegenseitig mit News aus unseren Welten versorgen. 😉 (oder doch eher 🙂 ?)
      Ich hatte ja auch gehofft, dass mich diese Website dazu motiviert, dass ich da immer mal was hochlade, ich habe ja extra Seiten und Kategorien für meine Welten angelegt – bisher hat das allerdings noch nicht gereicht … Naja, ich weiß halt auch nicht, ob das dann überhaupt jemand liest, allzu viel Traffic hab ich hier ja schließlich nicht, und damit ist die Motivation schon wieder nicht so hoch …

      1. Neyasha

        Ich hatte immer wieder mal den Gedanken, dass ich gern wieder eine Website für meine Welt einrichten würde, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen und weiß auch nicht, ob es sich rentieren würde. Den Gedanken, ob das dann überhaupt jemand liest, habe ich nämlich auch …

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