Die Doldrums

Vermutlich weiß nicht jeder, was das ist – für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, hier der Wikipedia-Artikel; für alle anderen: Die Doldrums sind eine Zone in Äquatornähe, in der ein Tiefdruckgebiet liegt und stetige Windstille verursacht, immer wieder unterbrochen durch Gewitter, aber eben Windstille. Ich kenne die aus marinehistorischen Romanen, die ich recht gerne lese, und auch aus deren Verfilmungen – namentlich „Master and Commander“, einer meiner absoluten Lieblingsfilme, der auf der Buchreihe um Jack Aubrey und Stephen Maturin des britischen Autors Patrick O’Brian basiert.

Vielleicht sollte ich mir diese Bücher mal wieder vornehmen. Vielleicht wären die ein Windstoß, der mich aus diesem lesetechnischen Kalmengürtel herausbläst … Genau darum geht es hier nämlich eigentlich: Ich lese in letzter Zeit zu wenig. Früher habe ich quasi in jeder freien Minute mein Buch hervorgeholt, in den letzten Jahren muss ich mich aktiv dazu anhalten. Leseflaute eben.

Und das schlägt sich auch auf das Schreiben nieder, denn meine Kreativität braucht Input, um nicht zu verhungern. Aber aus irgendeinem Grund (ich bin mir noch nicht sicher, welcher das ist) bin ich in letzter Zeit nicht mehr willens, mich in eine Geschichte hineinzugeben. Sachbücher gehen eher, genauso schalte ich auch viel eher Dokumentationen im Fernsehen ein, als einen Spielfilm oder eine Serie anzuschauen.

Außerdem ist da natürlich YouTube und die ewige Verlockung des schnellen Kicks. Ich glaube schon, dass das eine große Rolle spielt – diese kleinen Filmchen bieten mir (oft auch noch hirnlose) Abwechslung, immer wieder etwas Neues, von Info bis Banales, von Pferdecontent zu anspruchsvollen Videos über aktuelle Themen, von Satire bis Rezensionen und Konsumbefriedigung (Unboxing-Videos …). Irgendwas findet man immer. Und selten ist es hier nötig, sich in etwas hineinzufühlen, sich ganz in eine Geschichte zu versenken. Es ist immer ein schneller Imbiss, keine richtige Mahlzeit.

Ich habe einen riesigen SUB (Stapel Ungelesener Bücher), der sowieso schon recht groß war, sich vor zwei Jahren aber nochmal mindestens verdoppelt hat, weil ich Bücher vor dem Container retten musste/durfte, und ich habe noch fast nichts davon gelesen.

Das einzige, was ich schon vor einiger Zeit immerhin geschafft habe, ist, mir anzugewöhnen, im Bett vor dem Einschlafen noch ein paar Seiten in einem Kinderbuch zu lesen. Wenn ich meine alle durch habe, muss ich mal gucken, ob es auch etwas anderes sein darf, etwas schon bekanntes, wenig anspruchsvolles vielleicht.

Der Plan ist derzeit, erst mal mit Hilfe schon bekannter Bücher wieder ins Lesen reinzukommen. Vielleicht leihe ich mir, wenn ich mal wieder bei meinen Eltern bin, nochmal die besagte Buchreihe aus, darauf hätte ich gerade wirklich Lust, und ich habe sie erst einmal gelesen.

Ansonsten hoffe ich, dass mir das Bloggen auch helfen wird. Als ich noch aktiv dabei war, habe ich seeeehr viel mehr gelesen, weil eben auch immer der Austausch-Aspekt dabei war, oder der Ansporn einer Challenge …

Schau’n wir mal.

/Ungeordnetes Gelaber Ende

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Dorte

    Vielleicht brauchst du statt NaNoWriMo mal BiNoReMo?

    1. Birthe

      Vielleicht, ja – wie gesagt, Challenges sind immer gut …

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