Rose Servitova: The Longbourn Letters

Untertitel: The Corresponcence between Mr Collins & Mr Bennet

(erschienen im Selbstverlag, ISBN 978-1911013-785)

Als Mr Collins ins Leben der Familie Bennet (für unwahrscheinliche, aber mögliche Menschen, die diese Familie noch nicht kennen: aus Jane Austens „Pride and Prejudice“, deutsch: „Stolz und Vorurteil“) tritt, tut er das mit einem Brief, in dem er einen „Olivenzweig“ an Mr Bennet darreicht, um die Streitigkeiten beizulegen, die zwischen seinem Vater und diesem bestanden. Der Brief (und auch ein späterer) wird in „Pride and Prejudice“ teilweise von Mr Bennet rezitiert – die Autorin dieser … ich denke, man kann es eigentlich Fanfiction nennen, hat nun die beiden Herren ihren Briefwechsel weiterführen lassen und dabei das Leben der beiden Familien weiter verfolgt.

Und sie hat das in meinen Augen fantastisch gemacht. Ich hatte das Buch in den Kommentaren eines YouTube-Videos entdeckt und bin ganz beglückt. Gestern kam es an, und ich habe seinetwegen nicht nur meinen SUB, sondern auch das Buch, das ich eigentlich gerade lese, zurückgestellt. Es hat aber auch nur 185 Seiten, wegen der Briefform nicht immer ganz voll mit Text, das ließ sich doch schnell zwischenschieben, ich bin heute Morgen damit fertig geworden.

Ich habe teilweise laut gekichert, weil die Autorin den Tonfall und die Art der beiden ja jeder auf seine Art recht schrulligen Männer so gut getroffen hat und Mr Collins mit seinem pompösen Stil und Mr Bennets zynische Kommentare und Humor einfach immer wieder wirklich lustig waren. Aber auch die Erlebnisse, die sich die beiden Männer erzählen, und die Art, wie man merkt, dass sich da wirklich eine etwas ungewöhnliche Freundschaft zwischen beiden entwickelt, war einfach spannend und schön zu lesen. Dadurch und weil auch schwere Dinge nicht ausgespart wurden und man immer wieder eben auch angerührt wurde durch das, was die beiden in den Jahren zwischen 1791 (dem Beginn der Beziehungen – so dass am Anfang, nämlich den ersten beiden Jahren, auch die Romanhandlung von „Pride and Prejudice“ aus ihrer Sicht in den Briefwechsel hinein spielt) und 1797/den ersten Tagen des Jahres 1798 erleben, wurde es aber nie albern oder unangenehm zu lesen, und ich muss sagen, auch Mr Collins wächst einem hier trotz (oder wegen?) seiner Fehler ans Herz. Mr Bennet war sowieso schon immer einer meiner Lieblingscharaktere aus dem Buch.

Fazit: Echt lohnenswert. Ich werde es sicher noch mehrfach lesen. 🙂

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Neyasha

    Ich glaube, das wäre eines der letzten Themen, die mir für eine Fanfiction von „Pride and Prejudice“ einfallen würden, aber klingt auf jeden Fall originell und scheint ja gut gelungen zu sein.

    1. Konstanze

      Mr. Collins wäre mir dafür auch nie in den Sinn gekommen, eher seine Frau, die ja aus ihrer nicht gerade idealen Situation das Beste zu machen versucht …

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